Der nächste Kamerad hat uns verlassen. „Armin Fischer“

Liebe Gemeinschaft der Abi`71 er,

am 16.12.2024 verstarb Armin Fischer. Er hatte, wie ihr wisst, kein einfaches Leben und war immer begleitet von  gesundheitlichen Einschränkungen. Einer der mit ihm bis zuletzt Kontakt hatte, war unser Winfried Streppelhoff. Er hat einen Nachruf gestaltet, den ich euch hier zur Kenntnis geben möchte. Zur Information und ggf zur Teilnahme: Armin wird am 23.01.25 um 9.30 Uhr auf dem Friedhof in Münster Wolbeck beerdigt. Wir werden ihm wie allen schon verstorbenen Kameraden ein ehrendes Andenken bewahren.


In memoriam

Armin Fischer

14.10.1950 – 16.12 2024

Meine Erinnerungen an Armin:

In den letzten Jahren hat Armin meine Frau und mich im Schnitt 5 Mal im Jahr besucht, um Zeitungen, die wir für ihn sammelten, durchzusehen.Wonach? Alles über die Bahn, Busse, Reisen und manche Artikel über Gärten und Pflanzen. Letztere wollte er verschenken. Seit über einem Jahr haben wir Armin dann in der Seniorenwohnanlage in Sendenhorst und in dem letzten halben Jahr im Franziskushospital und auch im Herz-Jesu-Krankenhaus in Hiltrup besucht.

Immer wieder erzählte er Anekdoten aus unserem Schülerleben, an die ich mich meist nicht mehr erinnern konnte.Er ahmte faszinierend Lehrer nach und berichtete von seinen Reisen durch Deutschland, aber auch in die Schweiz.Immer wieder blitzte sein ihm eigener Humor auf. Seine vielen Krankheiten erwähnte er nur am Rande, aber Diabetes und vor allem die 1973 in der Uni-Klinik in Münster festgestellte Schizophrenie, belasteten ihn deutlich. Von 1961 oder 1962 war Armin im Internat der Franziskaner und besuchte unsere Schule bis zur Unterprima. Häufig wurde er zum Gegenstand von Streichen oder auch Hänseleien, was ihm stets zu schaffen machte, während ein ganzer Teil von uns das nur witzig fand.

In den letzten Monaten seines Lebens musste er viel leiden, bekam jetzt aber auch mehr Schmerzmittel, die er schon Jahre vorher in stärkerer Dosis gebraucht hätte. Alle Telefonnummern von Menschen, die er kannte, wusste er auswendig. Mit seinem Handy konnte er nur telefonieren. Selbst im letzten Jahr rief er immer wieder an Seine Gespräche waren kurz, aber was er für wichtig hielt, teilte mir immer mit. Meist wusste ich nicht, über wen er gerade sprach. Leid tut mir, dass ich ihn in dieser letzten Phase nicht mehr besuchen konnte.

Heute vermisse ich seine Anrufe, seinen Humor, seinen Appetit – er liebte weiße Brötchen und Fleischsalat – sein Bedürfnis, ihm wichtige Dinge mit mir zu teilen.

Manches Mal habe ich ihn als Last empfunden und mich zu wenig mit seinen Problemen beschäftigt.

Toll, mit welchem Enthusiasmus er von seinen Reisen erzählte, sich über jedes „Schnäppchen“ freuen konnte.Unglaublich, an wie viele Menschen und Ereignisse er sich erinnern konnte. Seine Fähigkeit, Menschen zu imitieren, blieb ihm bis zuletzt.

Ein besonderer Mensch ist von uns gegangen.

Ruhe in Frieden, lieber Armin

Dein Freund Winfried

Ein Gedanke zu „Der nächste Kamerad hat uns verlassen. „Armin Fischer““

  1. An Armin als Mitschüler habe ich (1962 – 1971 am Petrinum) keinerlei Erinnerung; ich war auch wohl nie in einer Klasse mit ihm.
    Seit ca. 1980 besuchte er mich ein paar Mal, meist unangemeldet, oft unpassend, was ihn aber nicht störte (Autismus?). Wenn er denn schon mal da war, unterhielt ich mich gerne mit ihm über andere Schüler, unsere Lehrer … Er erinnerte sich an so unglaublich vieles und war dabei so untergründig humorvoll.
    Er kam mit dem Bus; den Streckenplan der Vestischen, alle Abfahrtszeiten kannte er in- und auswendig so wie er auch gerne dozierte über Fehler im Kursbuch der Deutschen Bahn; In dieser Hinsicht war ein „SavanT“.
    Mit ihm geht ein liebenswerter, besonderer, bemerkenswerter Mensch.

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