Dezember 2015:
Trauer um Volker Wiltberger

Wir trauern um unseren allseits beliebten Lehrer in Deutsch und Musik, den Klassenlehrer der OIa Volker Wiltberger

wiltberger-volker

Fach- und Klassenlehrer wechselten in unserer Schulzeit recht häufig, sei es dem Sitzenbleiben geschuldet oder dem permanenten Lehrermangel; wenn ‚Volker‘ der neue Lehrer wurde, war die Freude groß: einfühlsam, engagiert, seinen Schülern zugewandt, lieber mit leisen Worten als mit lauten Gesten disziplinierend, geistreich, bei allem Spaß miteinander nie Kumpel, immer παιδαγωγός und immer fair, herzlich verbunden auch in den vielen Jahren nach unserer Schulzeit, eben ein im besten Sinn feiner Mann.

1968-09-Wiltberger-Rheinpromenade
Köln im September 1968 zusammen mit seiner lieben, viel zu früh verstorbenen Frau Ursula, die ihn und uns oft auf Fahrten begleitet hat

Wir sind Volker Wiltberger zu großem Dank verpflichtet und verneigen uns vor einem guten Menschen.

Für die Abiturientia 1971

Bernd-Josef Schwane, OIa
Johannes Wulf, OIb

2015-12-23-Wiltberger-DN-Dorsten_Mittwoch, 23 Dezember 2015
Todesanzeige der Familie
2015-Wiltberger-Nachruf-Petrinum
Nachruf auf der Homepage der Schule
2015-12-31-Wiltberger-DN-Dorsten_Mittwoch, 31 Dezember 2015
Nachruf seiner Lebensgefährtin
2015-12-19-Wiltberger-Nachruf
Nachruf der Dorstener Zeitung

23. Oktober 2011:
Schon wieder ein Klassentreffen vorbei

Klassentreffen2011-1024

Schon wieder ein Klassentreffen vorbei … schon wieder fünf Jahre älter!
Auch wenn wir traurig der verstorbenen Klassenkameraden Winfried Loick und Jürgen Kern gedenken mussten, so spielten doch Krankheiten noch keine Rolle in den vielen Gesprächen zu Vergangenheit und Gegenwart, eher schon Pensionierungen und Ruhestand …
Bürgermeister Lambert Lütkenhorst als Busfahrer und Stadtführer erläuterte sehr informativ und launig den Strukturwandel unserer Stadt in Barkenberg, im interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl, auf der Zechen-/Ruhrgas-Fläche und – sehr zum Leidwesen der Nostalgiker unter uns – die düstere Zukunft unserer alten Penne an der Bochumer Straße 53.
Am Abend bei Berken wurden durch manche Fotos Erinnerungen aufgefrischt, ein Video-Clip erinnerte an die Klavier- und Schulbuchverbrennung auf dem Marktplatz und die Abschlussfeier im Café Steinkamp in Schermbeck, Bernd-Michael Schauer zeigte Bilder aus seiner seit 24 Jahren neuen Heimat an der Ostküste Australiens, das Essen schmeckte, das Bier war erfrischend, die Gespräche gut … ein schöner Tag!

waz-bericht

… und die Dorstener Zeitung schrieb:

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Februar 2007:
Volker Wiltberger wird 80

Artikel aus der Dorstener Zeitung:


 

Autorenkürzel ,wi‘ gilt bei Kennern als Gütesiegel

Dorsten – Musik ist ein Lebenselixier. Wer daran zweifelt, der sollte am Montag (5.2.) einem Jubilar gratulieren, dem niemand seine 80 Lebensjahre ansieht: Volker Wiltberger, Musikpädagoge und Konzertkritiker der Dorstener Zeitung, feiert den runden Geburtstag in geradezu jugendlicher Frische.
Die Liebe zur Musik haben ihm seine Ahnen in die Wiege gelegt. Sowohl sein Großvater Heinrich wie sein Vater Hans waren nicht nur Musikpädagogen mit Leib und Seele, sondern auch bedeutende Komponisten. „Im Elsass singen Chöre heute noch Stücke mit Volkslied-Charakter, deren Komponist nicht mehr bekannt ist. Die Musik stammt von meinem Großvater, der als Professor in Colmar lebte“, blättert Volker Wiltberger in dem Kapitel seiner Familien-Chronik, das nach Noten geschrieben ist.

Einen klangvollen Namen in Fachkreisen hat auch sein Vater Hans Wiltberger, der nach dem Ersten Weltkrieg nach Gladbeck zog, dort heute noch unvergessen ist und als Komponist einen Ehrenplatz unter den „bedeutenden Söhnen und Töchtern“ der Stadt hat.

In Gladbeck kam 1927 auch Volker Wiltberger zur Welt: „Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und der Region auch innerlich verbunden. Ich staune, wie sehr Dorsten meine Heimat geworden ist.“

Seit 1960 hat er an der Lippe etappenweise Wurzeln geschlagen. Zunächst übernahm Wiltberger eine Stelle als Musiklehrer am Gymnasium Petrinum, dann bezog er 1978 mit seiner Familie das Haus, in dem er sich auch heute noch sehr wohlfühlt.

Zum Inventar gehören dort zwei Musikinstrumente, die eine besondere Rolle in Wiltbergers Leben spielen: „Der Steinway-Flügel meines Vaters, an den ich mich als Kind nur heimlich heranschleichen konnte, und mein bevorzugtes Instrument: Die Querflöte, die mir mein älterer Bruder überließ, als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde.“

Das Lieblingsinstrument lässt auch auf den Lieblingskomponisten schließen. Denn Johann-Sebastian Bach, für Volker Wiltberger die entscheidende Schlüsselfigur („Anfang und Ende jeder musikalischen Tätigkeit“), hat der Flöte Töne beigebracht und in Noten gegossen, die zu den Klassikern des Genres zählen. Ob bei der familiären Hausmusik oder beim Einzelunterricht zur Förderung besonderer Talente, sind sie im Hause Wiltberger ungezählte Male erklungen.

Einen verengten Musikbegriff hat der Pädagoge dennoch nie gehabt: „Zur Zielsetzung gehörte auch die so genannte U-Musik. Im Petrinum hatten neben Musicals deshalb auch früh die Beatles ihren Platz – heute wissen wir, welches großes Potenzial in ihrer Musik steckt.“

Dennoch würde sich die Redaktion niemals trauen, ihren bewährten Konzertkritiker in ein Rockkonzert zu entsenden. Denn das Feld, das er mit Kompetenz und Hingabe beackert, ist ohnehin schon groß genug. Von der frühen „Alten Musik“ über Barock, Klassik und Romantik reicht sein Spektrum bis zur zeitgenössischen Zwölf-Ton-Musik.

Seine Konzerttermine hat er nicht gezählt, weiß sie nicht einmal ungefähr einzuschätzen. Aber dafür erinnert sich Volker Wiltberger noch gut an seine erste Besprechung, die er als Student in Gladbeck verfasste: „Da habe ich ziemlich reingehackt. Das ist mir ein bisschen schlecht bekommen – es gab Leserzuschriften, die sich damit überhaupt nicht identifizieren konnten.“

Daraus hat der passionierte Kritiker seine Lehren gezogen. Er bereitet sich stets akribisch vor und findet für sein fundiertes Urteil schlüssige Begründungen. Was ihm große Anerkennung einträgt: Viele Veranstalter empfinden es als Ritterschlag, wenn Volker Wiltberger, Autorenkürzel „wi“, ihr Konzert bespricht.

Darum wird es wie die Redaktion auch alle Musikbegeisterten sehr freuen, dass unser Kritiker im achten Lebensjahrzehnt noch lange nicht ans Aufhören denkt: „Es ist jedesmal eine neue Herausforderung, die ich hoch ansiedele und sehr ernst nehme. Nicht zuletzt diese intensive Auseinandersetzung hält mich fit.

„Musik ist tatsächlich ein Lebenselixier. – kdk
02. Februar 2007 | Quelle: © Dorstener Zeitung