Abitur Mai 1971

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Heinz-Jürgen Althoff, Hans-Peter Baumeister, Joachim Beyhoff, Karl Blendowski, Heinz Boos, Reinhard Chilla, Klaus Feller, Klaus Gomoluch, Hubert Graßhoff, Hans Peter Hamacher, Klaus-Dieter Heidtmann, Werner Innig, Ingolf Karbowski, +Jürgen Kern, +Wilfried Loick, Reinhard Nacke, Rainer Naujoks, Hermann-Josef Papenhoff, Wilhelm Piechotta, Benno Pohl, Hans-Ulrich Pollender, Rainer Richter, Johannes Rockholt, Wilhelm Rotte, Elmar Rumphorst (fehlt auf dem Foto), Bernd Schauer, Rainer Schelle, Helmut Schulte, Bernd Schwane, Hubert Sobbe, Berthold Steinkamp, Winfried Streppelhoff, Franz-Josef Vennhoff, Klaus-Peter Weiß, Holger Wellmann, Raimund Wolters, Johannes Wulf, Thomas Wyrwoll

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Im Mai 1971 wurden am Altsprachlichen Gymnasium Petrinum zu Dorsten diese 38 wohlgeratenen Jungs mit dem Zeugnis der Reife in die Welt entlassen. Für den Schulleiter, Herrn Oberstudiendirektor Hennewig, war dies eine der letzten Amtshandlungen; wir gingen ins neue Leben, er in den Ruhestand.

Es war eine bewegte Zeit in den 9 – 10 Jahren zuvor, aber auch eine – zumindest im Nachhinein – bewegende, untrennbar verbunden mit den Lehrerpersönlichkeiten, die uns begleiteten und dabei den richtigen Weg zeigten oder uns, teils sogar mehrfach, stolpern ließen …

Sicher unvollständig und ungeordnet fallen ein:

Pater Heribert (+) und Poplessowitz (+), Dr. Dieckhöfer (+) und Hennewig (+), Seidel (+) und Kleimann (+), Heli Logermann (+) und Volker Wiltberger (+) als Klassenlehrer, Zenker (+) und Küting (+), Sporkmann und Kallhoff (+) und Karl „Flieg, Karlchen, flieg“ Korte (+) und so viele mehr.

Ganz besonders erwähnen möchte ich die mittlerweile auch verstorbenen Wili („Bubi“) Lang und Bruno Larisch; wer an der 350-Jahr-Feier unserer Schule im Jahr 1992 teilgenommen hat, kann sich sicher noch an die ’standing ovations‘ erinnern, als ihre Namen genannt wurden, aber auch an die Freudentränen dieser ihren Schülern so verbundenen Lehrer.

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Vor den Erfolg hatten aber die Götter Lehrer bei manchen den (Angst-) Schweiß gesetzt, sprich die mündliche Prüfung … Die schon ‚durch‘ waren, munterten die Kandidaten treffend auf, mit der Musik aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ …

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Vorbereitung auf die mdl. Prüfungen im ‚Fahrschüler-Aufenthaltsraum‘
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Bums, da fiel die Lampe um und alles voll Petroleum …
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Gut‘ Nacht, Marie … ääh Hans-Peter …
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Letzte Instruktionen …
Allerletzte Instruktionen …

Als klar war, dass wir alle ‚durch‘ waren, machten wir uns auf die legendäre Treckerfahrt zu unseren Lehrern, bei denen wir jeweils eine kleine Stärkung erhielten, alles zwischen Berliner Ballen und Korn …

Bei Bubi Lang im Garten; aufmerksame Beobachterin war seine Tochter Monika

Die Tour, einer der Trecker war ein alter ‚Schlüter‘, endete auf dem Marktplatz, wo neben alten Schulheften und -büchern auch ein Klavier den Flammen zum Opfer fiel.

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1. Trecker auf dem Weg von der Kloster- in die Lippestraße (Screenshot)
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2. Trecker vor dem alten Rathaus (Screenshot)

Den Super8-Film dazu erhielten wir von Holger Wellmann; er ist hier anzuschauen und als wmv-Datei hier herunterzuladen (Herunterladen dauert: 77 MB!)

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45 Jahre später, zum Klassentreffen 2016, wurde bekannt, dass unser Hannes Rockholt die Frontplatte (heißt das beim Klavier so?) vor dem Feuer gerettet hat: im letzten Moment versteckte er das Teil auf dem Hänger. Heute ziert es noch sein Heim.

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Hans-LampenSpäter konnten wir dann aber gut gemeinsam „Gaudeamus Igitur“ singen: alle hatten bestanden und bekamen am 22. Mai 1971 im Rahmen einer Feierstunde in der Aula ihr „Zeugnis der Reife“ in die Hände gedrückt! Neben unserem Direx Hennewig sprach auch der damalige Bürgermeister Hans Lampen – und er begann seine Ansprache nicht (wie sein Vorgänger Paul Schürholz immer) mit „Als Dorsten in Schutt und Asche lag, …“

 

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Berufswünsche hatten wir auch und haben sie in die Feder des Redakteurs der Dorstener Zeitung diktiert:


Gut die Hälfte von uns ist dann aber doch in anderen Berufsfeldern gelandet …

Ach ja, noch ein anderes Lied begleitete unseren Weg ins Leben: Bei unserer Verabschiedung sang der Unterstufenchor (man mag es bedauern oder sich drüber freuen: ich fand kein Tondokument dazu …):

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Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Text: Hoffmann von Fallersleben , Februar 1846
Musik: Felix Mendelssohn-Bartholdy , 1847
Quelle: Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Dank an Ulla Busjan-Witteberg für den Hinweis auf das Kommersbuch!

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Volker Wiltberger merkte zu diesem Lied in der 1992er Chronik an:
„Eine jährlich sich wiederholende Herausforderung stellte sich mir in der Abiturientenentlassung, deren musikalische Gestaltung die Akzentverschiebungen meines Faches verdeutlichte.
Zähneknirschend übernahm ich den Brauch, das Lied »Nun zu guter Letzt« mit allen Anwesenden gemeinsam zu singen. Die allzu romantische Abschiedsstimmung störte mich. Stattdessen fügte ich eine Vertonung von Goethes »Beherzigung « ein, die sich als aufrüttelnde Mahnung und Abschiedsgruß vorzüglich eignete.“ (Quelle: Festschrift Petrinum 1992, S. 154)

Was mir auch noch fehlt: Bubi Lang sang immer so gerne die altgriechische Version von „Trink, Brüderlein, trink!“ Sie begann mit „Πιν πιν αδελφέ πιν, λείπε μειρύμνας οίκοι “ oder so ähnlich … Wer weiß mehr?

Aktualisierung 30.9.2017 anlässlich des Ehemaligen-Tages des Petrinum:

Pheuge tous ponous kai pheuge lypen
holos bios hedone …
(oder so ähnlich …)